Gastronomiebedarf

Kuriose Restaurants – Dubai im ewigen Eis

frost- icebar dubai

Zwei Tickets nach Dubai stecken in meiner Jeanstasche hinten links, der Koffer ist randvoll – Sandalen, Badesachen, Sommerkleider…und ein Schal. Bei vierzig Grad und mehr die im Wüstenstaat herrschen, klingt ein Schal im Gepäck zu haben relativ abwegig.

Aber nicht, wenn man sich die wahrscheinlich spektakulärste Lounge Dubais für den erfrischenden Abendcocktail aussucht. Im Chillout direkt an der Sheikh Sayed Road im Times Square Zentrum findet man eine Bar im ewigen Eis. Tische, Stühle, Dekoration und sogar Geschirr ist aus über 40000 Tonnen Eis modelliert. Kunstvolle Skulpturen gemeißelt aus Eis finden ihre Bewunderer die es sich an der Eis-Bar, oder an den Eistischen und Eissitzecken gemütlich machen – so gemütlich wie nur eben möglich bei minus sechs Grad Celsius. Da bekommt der Genuss von Iced Tea oder von Frozen Cappuccino eine ganz neue Bedeutung. Das exklusive Interieur wäre hierbei ein Traum für jeden sprunghaften Einrichtungsspezialisten. Sie scheint sich von Moment zu Moment zu verändern, da Farbbeleuchtung zu immer wieder wechselnden Stimmungen im Eis verhelfen. Mal tiefblau, mal pink, mal gelb, verändert die durchscheinende Einrichtung ihre Farben bis man sich beinahe in einem Sci-fi Streifen oder einem substantiellen Delirium wähnt. Alles fremd – wenigstens die Speisekarte ist etwas zum Festklammern an Gewohnheiten geeignet. Serviert werden beispielsweise Sandwiches, Suppen, Kebab, Salate oder Sushi, begleitet von heißer Schokolade, alkoholfreien Cocktails oder Tee. Man möchte eben den Gast nicht auch noch mit einer kulinarischen Reizüberflutung überfordern. Wer sich jetzt fragt, warum bloß ein wärmender Schal ins Reisegepäck nach Dubai und ins Chillout gehört, lässt sich nun bitte aufklären. Am Eingang zur Lounge werden jedem Gast höchst fürsorglich ein Parka, Stiefel und Handschuhe überreicht – Designerware versteht sich. Nur eben kein Schal, man kann nun mal nicht alles haben. Dieses Gen der Fürsorge zieht sich übrigens durch den ganzen Besuch: man bekommt einen auf Wunsch heißen Begrüßungsdrink und Schafsfelle zum Draufsetzen und Nichtfestfrieren. Die Betreiber des Chillouts haben ein eisigkaltes Imperium in Mitten der heißen Wüste aufgebaut, nun müssen sie eben mit den Konsequenzen leben und dem Gast mit viel Aufwand wiederum neu einheizen – vielleicht ein bisschen selber Schuld. Trotz alledem lohnt sich ein Besuch im Chillout allemal: einheimische Stimmen bestätigen obendrein einen erhöhten Flirtfaktor in der Eis-Bar. Nirgendwo rückt man wohl so schnell zusammen wie bei minus sechs Grad Dauertemperatur. Allerdings ist generell temperaturtechnisch Vorsicht geboten: werden mehr als vierzig Gäste auf einmal im Chillout beherbergt, so steigt die Gefahr des drastischen Abschmelzens. Bei all der künstlerischen Mühe, der mehr oder weniger sinnvoll angelegten Energie, dem guten Essen und den bezaubernden Eisskulpturen in der Chillout-bar wäre dies definitv ein kalter Jammer.

Jonas Sonnenberg

Jonas Sonnenberg

Jonas unterstützt unser Team tatkräftig im Bereich Social-Media-Marketing und betreibt gewissenhaft unseren Blog. Vor allem die Fast-Food-Szene liegt im sehr am Herzen.

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