Im zweiten Teil befassen wir uns mit den Bereichen, in denen der Plasmaschneider am häufigsten eingesetzt wird und geben einen kurzen Einblick in Entwicklungsgeschichte.
Wie ein Plasmaschneidgerät funktioniert und welche Vorteile der Einsatz des Gerätes hat, haben wir bereits im ersten Teil erklärt.
(Foto: Daniel)
Die ersten Plasmaschneider
Das Plasmaschneiden ist ein Verfahren, das sich in den 1960er Jahren aus dem Plasmaschweißen entwickelt hat. Seit den 1980er Jahren gehört es zu den leistungsfähigsten Techniken, wenn es darum geht, Metalle und Bleche zu schneiden. Die ersten Plasmaschneider bzw. Plasmaschneidanlagen wurden jedoch hauptsächlich zur Massenproduktion einsetzt, da sie viel zu sperrig, langsam und auch teuer waren. Die stetige Weiterentwicklung dieser Technologie brachte immer flexiblere Geräte hervor, die vielseitig einsetzbar und daher auch für die Individualproduktion geeignet sind. Mittlerweile gibt es Plasmaschneidgeräte, die mit ihren extrem schmalen Düsen und besonders feinen Plasma-Lichtbögen Schnitte mit hoher Präzision ausführen können.
Unverzichtbares Werkzeug in der Industrie
Ursprünglich wurde das Plasmaschneidgerät für den industriellen Gebrauch entwickelt und wird auch bis heute in der Metallverarbeitung eingesetzt. Hier finden sowohl manuell geführte als auch maschinell gesteuerte Plasmaschneider ihre Anwendung. Um qualitativ hochwertige Schnitte zu bekommen, können allerdings nur wirklich erfahrene Mitarbeiter ein manuell gesteuertes Gerät bedienen. Einfacher ist es mit dem maschinell gesteuerten Plasmaschneidgerät, da es genau eingestellt werden kann und somit unsaubere Schnitte weitestgehend zu vermeiden sind. Hochpräzise Schnitte werden dennoch häufig mit dem Laserschneidgerät ausgeführt.
(Foto: jbolles)
Mobile Plasmaschneider bei Feuerwehr und THW
Auch aus dem Rettungswesen ist der Plasmaschneider mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Bei Bergungsarbeiten von THW und Feuerwehr wird die mobile Variante des Gerätes regelmäßig als ideale Alternative zum Schneidbrenner eingesetzt. Aus Platzmangel ist es oft nicht möglich, einen hydraulischen Spreizer oder ein hydraulisches Schneidgerät zu benutzen. Ähnlich ist es mit dem Schneidbrenner, der wegen der schwierigen Handhabung und der enormen Hitzeentwicklung in vielen Fällen nicht eingesetzt werden kann.
(Foto: bilderheld)
Die geringere Hitzeentwicklung des Plasmaschneidgerätes ermöglicht es den Einsatzkräften, relativ nah an verunglückten Personen zu arbeiten. Gehärteten Stahl, wie er auch für Lenksäule und Querlenker verwendet wird, kann ein hydraulisches Schneidgerät nicht trennen. Deshalb wird auch diesem Fall häufig auf den Plasmaschneider zurückgegriffen. Die Geräte, die bei Feuerwehr und THW eingesetzt werden, erreichen in der Regel eine Stromstärke von 100 bis 140 Ampere. Da schon 20 Ampere reichen, um 5 mm dicken Baustahl trennen, ist es für die Rettungskräfte kein Problem, es sogar mit 30 mm dickem Bausthal aufzunehmen.