Im Laufe ihrer Geschichte hat die Menschheit zahlreiche Fertigkeiten und Verfahren entwickelt, um Metalle zu bearbeiten.
Zu den bekanntesten zählt die Schweißtechnik, ein Verfahren, mit dem zwei oder mehrere Werkstücke aus Metall zusammengefügt werden, wobei sie eine unlösbare Verbindung eingehen. Dies geschieht laut den Normen DIN 1910-100 und EN 14610 durch Hitze oder Druck. Doch Schweißen ist nicht gleich Schweißen. Es wurden zahlreiche verschiedene Formen entwickelt, die alle ganz eigene Vorteile haben und die für jeweils unterschiedliche Werkstoffe geeignet sind.
Ein weit verbreitetes Verfahren
Zu den in der Industrie und bei Heimwerkern und Hobbyschweißern am weitesten verbreiteten Schweißverfahren zählen das MIG-Schweißen (Metallschweißen mit inerten Gasen) und das MAG-Schweißen (Metallschweißen mit aktiven Gasen). Bei den beiden Schweißverfahren handelt es sich im Grunde um ein Verfahren, bei dem ein gemeinsames MIG-MAG-Schweißgerät zum Einsatz kommt. Der Unterschied zwischen den beiden Verfahren ist, dass jeweils unterschiedliche Schutzgase im Schweißgerät zur Anwendung kommen. Bein MAG-Schweißen ist das Schutzgas im Schweißgerät entweder reines CO2 oder eine Mischung aus Argon und CO2. Beim MIG-Verfahren kommt als Schutzgas im Schweißgerät Argon oder Helium zum Einsatz.
Gas schützt den Lichtbogen
Je nach Werkstück und eingestellten Parametern am MIG-MAG-Schweißgerät wird ein Schweißdraht in unterschiedlicher Geschwindigkeit aus der Schweißpistole des MIG-MAG-Schweißgerätes heraus in Richtung Werkstück geführt. Ist der unter Strom stehende Draht nahe genug am Werkstück, entsteht durch die elektrische Gasentladung zwischen Werkstück und Schweißdraht ein Lichtbogen, der vom Gas vor der Außenluft geschützt wird und der für die notwendige Hitze sorgt, um den Schweißdraht sowie den Teilbereich des Werkstückes zu verflüssigen. Die verflüssigten Bestandteile der Werkstücke gehen ineinander über und bilden nach dem Abkühlen eine dauerhafte Verbindung.
Vielfältige Einsatzbereiche
MIG-MAG-Schweißgeräte werden häufig eingesetzt, um Stahlsorten mit und ohne Legierung sowie Aluminium zu bearbeiten. Auch die Bearbeitung von Dünnblech ist mit Schutzgas-Schweißgeräten möglich, wodurch die MIG-MAG-Schweißgeräte in vielen Bereichen zu finden sind, nämlich vom Stahlbau bis hin zu Künstlerwerkstätten, in denen filigrane Kunstwerke hergestellt werden. Der Vorteil dieser Schutzgas-Schweißgeräte ist, dass mit ihnen ein sehr schnelles Schweißen möglich ist und die Schweißnaht dennoch eine hohe Festigkeit aufweist. Hinzu kommt, dass die Werkstücke sich bei der Bearbeitung mit Schutzgas-Schweißgeräten kaum verziehen und eine Nachbearbeitung daher nicht notwendig ist.
Wenige Nachteile
Die Nachteile halten sich in Grenzen. Da Schutzgas-Schweißgeräte sehr anfällig für Wind sind, können sie nicht im Freien verwendet werden. Zudem erfordert MAG-Schweißen einige Erfahrung, damit optimale Ergebnisse erzielt werden. Ganz gleich, ob Laie oder Profi – wer sich für ein MIG-MAG-Schweißgerät interessiert, wird schnell fündig. Der Markt führt vielfältige Modelle zahlreicher namhafter Hersteller wie etwa von Einhell, Stanley oder Berlan, so dass in jeder Preisklasse etwas zu finden ist.
Bildnachweis: Atli Hardarson; Bhuwan Maharjan